SVG Königsspringer Leverkusen 1919

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Die Geschichte

Im Jahr 1999 feierte die "Schachvereinigung 1919 Königsspringer Leverkusen" ihr 80 jähriges Bestehen. Durch zwei Fusionen entstand der heutige Verein. Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten war ein Simultanturnier mit dem Internationalen Großmeister Vlastimil Hort.

von Dirk Strauch

Im März 1919 wurde die Keimzelle, der "Wiesdorfer Schachclub 1919" gegründet. Dies soll in der Hühnergasse, einer kleinen Seitenstrasse der Nobelstraße, in der Gaststätte Zimmermann geschehen sein. Dafür gibt es aber keinen Beleg. Den ersten Hinweis auf den Schachverein findet man im Leverkusener Stadtarchiv  in einer Anzeige der "Opladener Zeitung" vom 6.9.1919. Danach wurde Donnerstags im Ratskeller, neben dem alten Rathaus, gespielt. Drei Jahre später spielte der Verein im Bahnhofshotel Schweigert. Am 12.2.1922 fand dort ein Simultanturnier gegen "Herr Dünn aus Köln = Mülheim" statt. Der Verein hatte ca. 20 Mitglieder. Ein noch erhaltenes Kassenbuch belegt, dass man nicht nur Spaß am Schach, sondern auch am Feiern hatte. Jedes Jahr fand ein Stiftungsfest statt.

Im Jahre 1923 wurde der "Schachverein Manfort", unter anderen von Wilhelm Schiefer, gegründet. Kurz nach der Gründung konnte der Verein auch schon einen großen Erfolg feiern. Im 1. Turnier der Schachvereine des damaligen unteren Kreises Solingen wurde der "Schachverein Manfort" 1925 Kreismeister. Über dreißig Mitglieder zählte der Verein 1931, was eine alte Mitgliederliste belegt.

Einige Jahre später sind beide Vereine nicht mehr lebensfähig, so dass man sich für einen Zusammenschluß entschied.. Am 1.8.1938 fusionierten der "Wiesdorfer Schachklub 1919" und der "Schachverein Manfort" und es entstand die "Leverkusener Schachvereinigung". Gespielt wurde im "Manforter Hof", und Wilhelm Schiefer übernahm den Vorsitz des neuen Vereins. Doch dann kam der Krieg und das Schachleben erlosch. Erst im Herbst 1945 erwachte der Verein wieder zu neuem Leben. Da die Besatzungsmächte den "Manforter Hof" für sich beanspruchten, spielte man ein Jahr lang im "Burghof". Zurück im alten Spiellokal ging es mit dem Verein wieder bergauf und er wurde einer der stärksten im Verband und im Kreis. Nicht allein zahlenmäßig, sondern auch in der Spielstärke. 1949 hatte der Verein wieder 25 Mitglieder und man spielte sogar um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft mit, wo man dann aber gegen die Hessenauswahl verlor.

1966 richtete der Verein die Stadt-Schachmeisterschaft aus und 1969 sprach sich eine Mitgliederversammlung gegen eine Fusion mit den "Schachfreunden Schlebusch" aus. Im Juni 1972 löste Heribert Otten den mittlerweile 75 jährigem Wilhelm Schiefer als Vereinsvorsitzenden ab. Schiefer leitete den Verein 35 Jahre. Nach fast 50 Jahren verließ man den "Manforter Hof" und am 16.8.1973 fand der erste Spielabend im ehemaligen IB-Haus in der Stegerwaldstrasse statt.

1975 spielte der Verein gegen Ludek Pachman (bester Schachspieler der damaligen Tschechoslowakei) und Anfang der achtziger Jahre gab der Bundesligaspieler Bodo Schmidt dem Verein Schachunterricht. Man spielte jetzt wieder in Wiesdorf, im Pfarrheim von St. Antonius.

Zum 70-jährigen wie auch zum 80-jährigen Jubiläum fand ein Simultanturnier mit Großmeister Vlastimil Hort statt. Dazwischen spielte 1995 der deutsche Internationale Großmeister Rustem Dautow an 30 Brettern. In der Spielsession 97/98 belegte die erste Mannschaft des Vereins den ersten Platz in der Bezirksklasse des SRW und stieg damit in die Verbandsliga des Schachverbandes Mittelrhein auf.

1998 erfolgte eine zweite Fusion mit dem 1989 in Schlebusch gegründeten Schachverein "Königsspringer Leverkusen". Es entstand die "Schachvereinigung 1919 Königsspringer Leverkusen". Thomas Granz von den "Königsspringern" und Reiner Prämaßing von der "Schachvereinigung" übernahmen gemeinsam den Vorsitz.


Für die Geschichte bis 1999 gibt es noch einiges mehr auf Dirk's Homepage.

Bis 2010 ist viel passiert. Reiner Prämaßing hat die Liebe und der Nachwuchs in die Ferne entführt. Im Jahre 2005 hat er den Vorsitz an Andreas Schmitz abgegeben. Das Jugendtraining hat er zusammen mit Enrico Lehmann trotz extremster Anfahrtszeiten noch einige Zeit weitergeführt. 

Noch in seine Amtszeit viel die Entscheidung nach Manfort zurück zu kehren. Noch dazu in unser altes/neues Spiellokal, dem ehemaligen IB Club, dem heutigen Wohnheim der Lebenshilfe e.V. in der Stegerwaldstraße 4. Eine Rückkehr für die wir auch der Lebenshilfe sehr dankbar sind. Auch aus Sicht des Jahres 2010 die beste Entscheidung der letzten 25 Jahre.

Mit dem neuen Vereinsheim wurde vieles anderes. Erstmalig werden viele Turniere als offene Meisterschaften ausgetragen. Vereinsmeisterschaft und Schnellschach sind inzwischen feste Einrichtungen die immer wieder liebe Besucher in unsere Hallen brachten und bringen. Erster Fremdling auf den ersten 3 Plätzen war Manfred Birnkott vom Schach Club Bayer Leverkusen. Erster und bisher einziger Turniersieger der nicht von der SVG gestellt wurde war im Jahr 2007/2008 der Jugendspieler von Bayer Leverkusen Kristian Erdmann.

2008 beteiligte sich die SVG am Projekt Chess in the City. An 3 Tagen fanden sich etliche Vereine des Schachkreises an einem Gemeinschaftsstand um Reklame für den Schach-Sport zu machen. Haupt-Organisator war Werner Schmidt von den Fidelen Bauern. Als krönenden Abschluss gab es ein Simultan gegen Fide Meister Markus Balduan der sich für diesen guten Zweck zur Verfügung gestellt hat.

2009 gab es dann das 90 jährige Bestehen des Vereins und mit Helmut Köhler ein Mitglied welches uns schon 50 Jahre die Treue hält. Groß gefeiert wurde diesmal nicht. Die schönste Feierlichkeit zum Jubiläum lieferte die Jugendabteilung. Erstmals nach vielen, vielen Jahren spielte eine U16 Jugendmannschaft im Schachkreis Rhein-Wupper mit.

Im Sommer des Jahres 2009 erblickte auch das Sommerloch Turnier das Licht der Welt. Als Gemeinschaftswerk der Vereine Langenfeld, Bayer Leverkusen und der SVG wird rings um den Schach armen Sommer in wechselnden Spiellokalen gespielt. Die Vaterschaft ist nicht so ganz geklärt, Sie darf aber wohl im Umfeld des Bayer Turnierleiter Birnkott und des SVG Turnierleiter Granz vermutet werden. Die Fortsetzung im Jahre 2010 läuft und alle wünschen dieser schönen Kooperation ein langes Leben.

Im Jahre 2010 spielte die Vereinsjugend nach vielen Jahren erstmals alle Rhein-Wupper Jugend Turniere mit.  Ein Stück Geschichte welches viel wichtiger ist wie ein Großmeister Simultan zum 90 jährigen.